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    Fördermittel der Karl-Jegg-Stiftung und Spenden von Bürgern ermöglichen das Projekt für Flüchtlinge

    Laupheim, 21.09.2015 (Roland Ray, ©Schwäbische Zeitung)

    Der Alphabetisierungskurs für Flüchtlinge an der Kilian-von-Steiner-Schule kann schon nächste Woche beginnen. Die erforderlichen 4000 Euro waren nach einem SZ-Bericht in wenigen Tagen durch Fördermittel und Spenden beisammen.

    „Die Laupheimer haben eine riesige Hilfsbereitschaft gezeigt“, freut sich der Rektor Tobias Kamm. Dass so schnell so viel Geld fließen würde, wagte er kaum zu hoffen. Nun stehen sogar fast 8000 Euro bereit. „Als ich diesen Betrag im Lehrerzimmer nannte, ging ein Raunen durchs Kollegium.“

    Mit 4000 Euro fördert die Karl-Jegg-Stiftung das Projekt an der Berufsschule. „Ich habe spontan gedacht, hier können wir im Sinne der Stiftung etwas tun“, sagt Bürgermeister Rainer Kapellen, kraft Amtes Vorstandsmitglied wie auch der katholische Stadtpfarrer Alexander Hermann. „Den Flüchtlingen, die bei uns sind und womöglich bleiben, sind wir verpflichtet, auch wenn es um Bildung und Ausbildung geht“, betont Hermann. Deshalb lasse man der Kilian-von-Steiner-Schule jene unbürokratische schnelle Hilfe angedeihen, „um die es jetzt ja geht. Da liegen wir immer richtig.“

    Weitere 3750 Euro haben Laup-heimer Firmen und Privatleute für den Alphabetisierungskurs gespendet. Das ermöglicht es Tobias Kamm, diesen speziellen Unterricht für junge Flüchtlinge, die kaum oder gar nicht des Lesens und Schreibens kundig sind, das ganze Schuljahr hindurch nicht nur zweimal, sondern bis zu viermal pro Woche anzusetzen. Außerdem wird der Kurs auch für Flüchtlinge aus den Vorbereitungsklassen anderer Laupheimer Schulen geöffnet. Die Friedrich-Uhlmann-Gemeinschaftsschule habe bereits Interesse signalisiert.

    Mit etwa einem Dutzend Schülern geht es nächste Woche los, sie kommen aus Syrien, Ghana und Gambia. Eine Lehrerin, die Erfahrung mit Vorbereitungsklassen hat, wird die Gruppe unterrichten. Mehrere Pädagogen aus umliegenden Schulen haben angeboten, ebenfalls mitzuwirken.

    Die Mittel der Karl-Jegg-Stiftung und die Spenden aus der Bürgerschaft ermöglichen es laut Kamm außerdem, junge Flüchtlinge zusätzlich durch Computerkurse und im handwerklichen Bereich in den Werkstätten der Berufsschule zu fördern.

    Das Flüchtlingsthema beschäftigt auch den Laupheimer Unternehmerkreis (LUK). Bei ihrem Treffen heute wollen die Mitglieder darüber sprechen, ob und wie sie Asylsuchende beschäftigen oder ihnen berufsorientierende Praktika anbieten können.

    Unterschrift Foto: Die Karl-Jegg-Stiftung fördert die Flüchtlingsarbeit an der Kilian-von-Steiner-Schule. Die Vorstandsmitglieder Alexander Hermann (links) und Rainer Kapellen (rechts) überreichten dem Schulleiter Tobias Kamm am Montag einen Bescheid über 4000 Euro Bild: Roland Ray, ©Schwäbische Zeitung