Flüchtlingskinder machen Ferien im Hölzle

    Mitarbeiter werden für Flüchtlinge geschult

    17.07.2015 © Schwäbische Zeitung
    Biberach

    Knapp 20 Flüchtlingskinder aus der Gemeinschaftsunterkunft in der Bleicherstraße werden dieses Jahr die Möglichkeit haben am zweiten Abschnitt des Ferienwaldheims Hölzle teilzunehmen.
    Dies ist bereits das dritte Mal, dass junge Flüchtlinge im Hölzle aufgenommen werden, um gemeinsam mit den anderen Kindern zwei Sommerferienwochen zu verbringen.

    Das Engagement des Evangelischen Jugendwerks in diesem Bereich hat Tradition, die bis auf die Gründung des Hölzles vor über 50 Jahren zurückgeht. Damals waren es vor allem die Vertriebenen, die in den Flüchtlingslagern im Gaisental und im Lindele untergebracht waren, die im Hölzle Ferientage verbringen durften. Die Mitarbeiter des Evangelischen Jugendwerks führen diese Tradition fort. Im vergangenen Jahr haben die Hölzlemitarbeiter über 600 Euro für Flüchtlinge gespendet. Auch die Evangelische Landeskirche unterstützt das Projekt.

    Damit die Teilnahme der Flüchtlinge im Hölzle gut funktioniert, wurden die etwa 40 Mitarbeiter von Marion Martin und dem Bezirksbeauftragten für Asyl und Flüchtlinge, Pfarrer Matthias Ströhle, ausführlich geschult

    Marion Martin, die für die Caritas die Kinderbetreuung in der Bleicherstaße koordiniert, erklärte den Mitarbeitern nicht nur die Lebensverhältnisse der Kinder im Asylbewerberheim, sie gab auch wichtige Tipps zur Sprachvermittlung und zum Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Wichtig ist es, erklärt Marion Martin, den Kindern Normalität zu vermitteln, und sie in diesen zwei Wochen Kind sein zu lassen, denn im Heim seien sie oftmals überfordert und müssten die Rolle der Eltern übernehmen.

    Pfarrer Matthias Ströhle sagte den Mitarbeitern zu, dass die ökumenische Flüchtlingsarbeit auch während des Hölzles für alle Fragen zur Verfügung stünde. Für die Kontaktarbeit wurde extra eine Praktikantin eingesetzt, die Flüchtlinge während des Waldheims begleitet. Er hofft, dass dadurch die Teilnahme der Flüchtlinge nicht nur für die Flüchtlinge selbst, sondern auch für die Mitarbeiter und die anderen Teilnehmer zum Gewinn werden kann.

    Bildunterschrift:
    Die Mitarbeiterinnen Marion Martin (von links) und Corinna Zeh begleiten die Flüchtlinge.

    Foto © Stroehle

    Originalbericht der Schwäbischen Zeitung